Gestalttherapie

Die Gestalttherapie gehört zu den humanistischen, tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapiemethoden und wurde in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts von Fritz und Laura Perls (deutschen Psychoanalytikern) sowie Paul Goodman (US-amerikanischer Soziologe) vornehmlich in den USA entwickelt. Sie ist weltweit verbreitet und wird im psychotherapeutischen Bereich mit gutem Erfolg sowohl in Privatpraxen als auch im klinischen Bereich eingesetzt. 

Die Gestalttherapie sieht den Menschen als Einheit von Körper, Seele und Geist. Daher liegt der Fokus der therapeutischen Arbeit nicht nur auf therapeutischen Gesprächen, sondern vor allem auch auf der Wahrnehmung und Äußerung von Gefühlen, Bedürfnissen und Körperempfindungen. Um diese Empfindungen ins Gewahrsein zu holen (und anschließend andere Menschen damit konfrontieren zu können), werden Achtsamkeitsübungen, körperorientierte Interventionen, Rollenspiele, innere Dialoge, Dialoge mit abwesenden Personen und auch mal kreative Ausdrucksmittel wie Papier und Farbe eingesetzt. Der Fokus der gestalttherapeutischen Arbeit liegt dabei vor allem im Hier-und-Jetzt und auf der zwischenmenschlichen Beziehung. 

Der Gestalttherapeut begegnet dem Menschen vor allem als Begleiter und Unterstützer, nicht als besserwissender Experte. Gestalttherapeuten sehen den jeweiligen Klienten als bestmöglichen Experten für sich selbst. Daher respektieren sie die Vielseitigkeit der Klienten und deren Vorstellungen von für sie passenden Lösungen.